Mit Sicherheit für den Patienten

Mit Sicherheit für den Patienten

Knappschaft setzt auf neues Informationssystem
 

Am vergangenen Freitag fand im „Haus Karamarko“ (ehemals „Gasthof Sasse“) das traditionelle Grünkohlessen des CDU Ortsverbandes Paulus/Stuckenbusch statt. In diesem Rahmen stellte Referent Philipp Gohmann den zahlreichen Gästen eines der derzeitigen Top-Projekte der Knappschaft vor – die elektronische Behandlungsinformation (eBI).

Dass jegliche Informationen nicht sofort und überall verfügbar sind, akzeptieren wir für den Privatbereich schon lange nicht mehr. Um jedoch wichtige Informationen wie bei einer Krankenhausaufnahme zu erhalten, verlassen wir uns  immer noch nur  auf das Gedächtnis des Patienten. Die Knappschaft sieht dies nicht als auseichende Voraussetzung für eine sichere Behandlung an.
In seinem Gutachten aus 2012 hat der Sachverständigenrat im Gesundheitswesen festgestellt, dass insbesondere der mangelhafte Austausch von Informationen zwischen der ambulanten und stationären Gesundheitsversorgung, eine zentrale Schwachstelle des deutschen Gesundheitssystems darstellt. Nach dem Sozialgesetzbuch -Teil V- sind die Krankenkassen verpflichtet, Ärzte und Krankenhäuser bei der sektorübergreifenden Koordination der Behandlung zu unterstützen. Die Knappschaft nimmt diese Verpflichtung sehr ernst: die eBI ist ein für den Versicherten kostenfreier Service der Knappschaft, der bereits von über 200.000 Versicherten genutzt wird.
Dabei werden dem Krankenhaus beziehungsweise dem Arzt behandlungsrelevante Informationen der letzten drei Jahre strukturiert zur Verfügung gestellt: Dazu gehören unter anderem beim Patienten bisher gestellte Diagnosen, verordnete Arzneimittel inklusive der Wirkstärke, behandelnde Ärzte sowie bisherige Krankenhausaufenthalte. Die Knappschaft hat diese Informationen für ihre Versicherten verfügbar und stellt sie den am Verfahren teilnehmenden Krankenhäusern und Ärzten zur Verfügung – sofern der Versicherte damit einverstanden ist. Damit unterstützt eBI die behandelnden Ärzte und Krankenhäuser zeiteffizient und hilft, auf mangelnde Vorinformationen beruhende Fehler zu vermeiden. Da auch andere Krankenkassen an diesem Projekt interessiert sind, finden Gespräche mit mehreren großen Anbietern statt.
Das Verfahren bringt für die Beteiligten viele Vorteile: für den Patienten, durch die Vermeidung von Fehlinformationen sowie auch für die behandelnden Ärzte, durch zeiteffiziente Anamnese des Gesundheitszustandes. Dabei führt eBI durch die Reduzierung von nicht notwendigen Behandlungen im ambulanten und stationären Bereich, zur Erhöhung der Behandlungsqualität bei gleichzeitiger Reduzierung der Kosten. Darüber hinaus beinhaltet eBI einen Risikocheck, um Über- und Fehlmedikationen zu vermeiden. Die Knappschaft wurde für eBI bereits mit dem „MSD-Gesundheitspreis für innovative Projekte“ ausgezeichnet.